Im Krüger Narionalpark

Wir haben jetzt insgesamt 6 Tage und 6 Nächte in diesem riesigen Nationalpark verbracht und uns von knapp oberhalb der Mitte ganz in den Süden „hinabgearbeitet“. Ein vorweg: wir haben fast alles gesehen, was wir uns gewünscht haben und einige sehr extreme Begegnungen erlebt, von denen wir nicht einmal zu träumen gewagt haben…

Der Park ist unglaublich Tierreich und auch extrem vielfältig. Um es kurz zu machen: wir haben gesehen:

– Zebras, Giraffen, Impalas, Kudus, Gnus, Wasserbock, Buschbock, Verschiedene Kleinstantilopen wie Steenbok, Oribi, Klipspringer, Warzenschweine

– Elefanten, Flusspferde, Büffel, Breit- und Spitzmaulnashorn

-extrem viele Vögel, darunter diverse Geier, Adler, Eulen und andere Greifvögel. Aber auch Hornraben, Marabus, Sattelstörche und Bienenfresser, ganz zu schweigen von hunderten von verschiedenen Eisvögeln…

-Löwen, Geparden, Genets, Civets, Schabrackenschakale, Hyänen und einen Leoparden….

– Krokodile, diverse Mangusten und Affen wie Vervets und Paviane

Zwei kleine Geschichten dazu:

Am ersten Tag, keine Stunde im Park fahren wir an ein Wasserloch, wo wir Impalas beim Trinken fotografieren. Raphael will schon den Motor starten, da bemerkt Yvonne eine Bewegung in den Augenwinkeln. Die Impalas springen fort und aus dem Gebüsch hechtet keine 20m von uns entfernt ein Leopard. Er reisst ein weibliches Impala mit zu Boden und ins Wasser. Nach kurzem Kampf zerrt das Raubtier seine Beute ans Ufer und macht sich daran, das sicher gleich schwere Impala fortzuschleppen. Wir können den Leoparden ungefähr 25min lang beobachten, bevor er ausser Sichtweite gerät. Natürlich haben wir unzählige Beweisfotos und waren über unsere 700mm Brennweite sehr dankbar.

Am vorletzten Abend im Park, nahmen wir an einem Sunset-Drive teil ( man fährt von 16.30-19.30 Uhr mit einem offenen Safaritruck durch die Landschaft. Um 17.15 geht die Sonne unter, d.h. um 17.30 schliessen die Camptore und man darf nicht nach draussen…)

Sobald es dunkel wird, schaltet man seinen Suchscheinwerfer ein und sucht die Umgebung nach leuchtenden Augen ab….der letzte Drive war ausserordentlich spannend. Auf diesen Fahrten bekommt man sehr besondere, nachtaktive Tiere zu sehen…aber zurück zur Geschiche!) gehen wir mit zwei Bekannten aus Oregon essen und plaudern danach vor dem Restaurant rum. Es ist etwa 21.30…Wir haben unsere Stirnlampen dabei und leuchten ein bisschen am nahen, durch einen Zaun abgetrennten Flussufer rum und hören den Nilpferden beim Kauen zu….Wir hören ein Geräusch und bald darauf erscheint eine grosse Hyäne auf der anderen Zaunseite. Das ist nichts Besonderes: jeden Abend streunen diese Tiere an den Zäunen der Camps herum, angelockt von dem vielen Fleisch, das auf unzähligen Grillen im Zeltlager brutzelt…aber hier ist etwas anders. Die Hyäne läuft dem Zaun entlang fort und wir hinterher. Nach 200m geht unser Weg ein wenig nach unten und wir sind etwa auf gleicher Höhe wie das Tier. Es bleibt stehen und wir gehen etwas näher und beleuchten es mit Rotlicht. Wir stehen einen Meter entfernt von einer wilden Hyäne, als uns bewusst wird, dass der Zaun hier nur etwa Hüfthoch ist und ein eher lächerliches Hindernis für den Aasfresser darstellen würde. Ein bisschen mulmig ziehen wir uns zurück.

Auch diese Nacht schlafen wir zum Geheul und Gelächter diverser Hyänen ein.

(hierzu haben wir leider keine Beweisfotos. 😉