Fangreise mit LINI

Gestern Morgen wurden wir puenktlich um 7 Uhr von Putu und Andre abgeholt und danach quer durch Balis Bergregion gefahren. Es goss wie aus Kuebeln, obwohl eigentlich Trockenzeit sein sollte…..Ueber 1500m ging es in engen, kurvigen Strassen hinauf und danach alles wieder hinunter, wobei die Berge im Norden direkt ans Meer grenzen.

Kurz darauf erreichten wir die Gruppe von Fischern, die von LINI unterstuetzt ihre Fangtechniken anpassten und somit eine nachhaltigere Aquaristikindustrie ermoeglichen.

Leider war das Meer ziemlich unruhig, sodass niemand rausfuhr, um zu fangen. Wir warteten also bei Tee und Kaffee auf ruhigere See und besichtigten zuerst einmal die Zwischenhaelterungsanlage der Fischer. Dank LINI (Indonesian Nature Foundation) werden immer mehr Fischer in schonenden Fangtechniken ausgebildet, die Fischer fuehren Buch ueber die Faenge, sie fangen nur auf Bestellung und Schonzeiten fuer gewisse Arten werden eingehalten. Ausserdem gibt es Stellen, an denen kein Fang betrieben werden darf, sodass sich die Bestaende erholen koennen. Die vor einigen Jahren noch skeptischen Fischer merken aber bereits grosse Verbesserung und empfangen die Leute von LINI sehr herzlich.

Waehrend wir auf besseres Wetter warten, besichtigen wir auch den lokalen Exporteur. Leider mussten wir feststellen, dass dieser alle Fische mit Antibiotika behandelt und die Tiere dort bis zu drei Tage futterlos ausharren muessen. Diese Kritik brachten wir gleich an und stiess zumindest bei LINI auch auf offene Ohren.

Nach dem Mittagessen waren die Wellen etwas kleiner sodass Raphael und Andre mit dem lokalen Fischer Martin (Madi) auf Fang gehen konnten. Mit Barrierenetz und kleinem Handnetzchen tauchte der Fischer auf ungefaehr 10m Tiefe, wo er gekonnt und gezielt einzelne Fische fing. Nach einer Viertelstunde fanden sich etwa 10 Fische in seinem Sammelbehaelter….


Nach dem Fang wurden alle Tiere gleich im Fangbuch aufgenommen und in die Anlage ueberfuehrt.

Die Rueckreise gestaltete sich durch einige Zeremonien und die dadurch extrem verstopften und zugeparkten Strassen als mehr als schwierig und deshalb erreichten wir auch erst nach ueber 4h Sanur. Durch das anhaltend schlechte Wetter entschieden wir uns ausserdem, einen Tag laenger auf dem Festland zu bleiben, da wir die Ueberfahrt auf Nusa Lembongan bei hohem Wellengang nicht riskieren wollen. Vielleicht morgen…..